Da ich zu einer kleinen Gruppe von Leuten gehöre, die sich regelmäßig jeden Mittwoch treffen, zusammen etwas Essen und dann ins Kino gehen. Werde ich ab und an gefragt, ob das nicht etwas viel wäre, jede Woche ins Kino und so, wird das nicht langweilig?
Gibtsüberhaupt so viele Filme die man sehen muss? Warum machst du das überhaupt?
Zum einen mache ich es weil es mir
Spass macht, einmal in der Woche einen festen Termin am Abend, sich mit netten Leuten treffen, was gutes essen und dann in den dunklen Kinosaal, zwei mal im Monat auch mit der
Ungewissheit welcher Film überhaupt läuft, denn wir gehen
regelmässig in die
SneakPreview. Ohne diese hätte ich, in den letzten Jahren, vielleicht einige der
interessantesten Filme verpasst, weil ich sonst nie auf sie gestoßen wäre.
Aber warum ausgerechnet Kino? Es gibt doch günstigere
Möglichkeiten sich Abends einen Film anzusehen, DVD, TV, Internet... Ich mag einfach die Atmosphäre, der dunkle Saal, die
große Leinwand, das ganz leise Geräusch des
Projektors, wenn man weiter hinten sitzt, auch das gehört für mich dazu, das hat mich schon als Kind fasziniert.
Irgendwann in den 80
ern im Bürgertreff als in den Ferien dort noch Filme wie
Asterix und Cleopatra auf 16mm mit einer einzigen
quäckigen,
scheppernend Lautsprecherbox gezeigt wurden, als nach der
Hälfte des Films noch die Spule gewechselt werden musste und es zwischen drin auch immer mal wieder ein paar
ungeplante Pausen gab wenn mal wieder der Film gerissen ist und man ihn wieder kleben musste, ja ich denke damals wurde mein
Interesse am Kino geweckt.
Der nächste Schub meiner Faszination setzte ein als ich zum ersten mal bei Freunden auf VHS die drei "alten" Episoden von
Star Wars sah und so setzte es sich in den folgenden Jahren fort, ich begann mich damit zu
beschäftigen, mit Schauspieleren, Regisseuren, Kameramännern, entwickelte Interesse an
Soundtracks und deren Komponisten. Es war schon wie eine Art Sog, eine ganz eigene Reise durch das Medium, mit Blick in die
Vergangenheit, wie mit Filmen von
Hitchkock und
BladeRunner oder in die Zukunft, wie
Jurassic Park oder
Terminator 2, viele dieser damals gesehen Filme prägen bis heute meine Sicht auf das Medium. Aber nicht nur das westliche Kino hatte mich in der Hand
Mitte der 90er, nach dem ich in der
Video Games darüber gelesen hatte und bevor der tatsächliche Boom in Deutschland losging hatte ich meine erste Berührung mit
Anime, genauer gesagt sah ich zum ersten mal den Film
Akira von
KatsuhiroÔtomo danach wuchs mein
Interess auch in Richtung Osten und ich denke es hat mir nicht geschadet.
Und so setzt sich dieses Interesse bis heute fort.
Ich habe das breite Spektrum von
StanleyKubrick's Schaffen gesehen, habe mit
RoyScheider den
Weißen Hai gejagt, bin mit
SigourneyWeaver durch die
Nostromo gekrochen und habe mit ihr
weitereGefahrenüberlebt. Habe meine Sprache verloren als
Trinity zum ersten mal in
BulletTime in die Luft stieg. Ich
ließ mein Gehirn von
David Fincher verwirren als dieser
EdwardNorton und
BradPitt in den
Fight Club schickte. Ich
wurde von
GuillermodelTorro entfüht und in
Pans Labyrinth ausgesetzt und tauchte zusammen mit
Hellboy in die Zwischenwelt von Realität und Sagen. In diesem Sinne bin ich viel
Rumgekommen, ich habe
spannendes und
entspannendes gesehen,
kitschig buntes und
gruselige,
düstere Gestalten.
Ja, und ich habe auch viel gesehen, das ich als "
absolut schrägen Scheiss" oder "
unterirdischen Schwachsinn" bezeichnen würde.
Es gibt eigentlich immer was zu sehen, wir haben nur ganz selten mal
eine schlechte Woche in der nicht etwas
interessantes oder
sehenswertes läuft und dann gibt es ja auch noch die DVD-Sammlung, die immer mehr Platz in meinen Regalen für sich beansprucht und mindestens die Neuzugänge wollen gesehen werde, auch wenn mir dabei immer etwas die Atmosphäre des Kinosaals fehlt.
So bin ich zum Film gekommen.